Im Hochsommer an heißen Tagen ist eine erfrischende Wanderung oder Mountainbike-Tour im Wald etwas Feines.
Also mache ich mich auf zur Glasenbachklamm in Elsbethen vor Salzburg. Als Wanderung wunderbar entspannend, als Mountainbike-Tour auch im leicht fortgeschrittenen Bereich mit nur einer etwas steileren Stelle gut zu schaffen.
Es ist einfach herrlich, an heißen Sommertagen in diese kühle Zuflucht zu kommen. Ich liebe es, zwischendurch immer einmal wieder in die Klamm zu steigen, und mich zu erfrischen. Das kühle Nass zu trinken ist genauso vitalisierend, wie es auf meiner Haut zu spüren. Das reine, lebendige Wasser geht tief unter die Haut in die Faszien hinein, dort, wo die meisten Mechanorezeptoren sitzen, das sind Körper-Fühlerchen, die dafür zuständig sind, uns zu melden, wie es uns geht – ob uns heiß ist, kalt ist, ob wir durstig sind oder müde.
Wenn diese Fühler etwas zu tun bekommen, indem wir etwa in einen Wildbach steigen, dann können wir damit das Wohlbefinden steigern. Das geht ganz automatisch.
Das bewegte Wasser zu trinken hat viele wunderbare Soforteffekte: die Haut wird praller und reiner, Hungerattacken werden besänftigt, der Stoffwechsel kommt richtig in Gang und die Stimmung steigt. Und ich fühle mich auch nach der Radtour richtig fit ! Das wiederum kitzelt meinen Tatendrang heraus und ich finde ein zauberhaftes Plätzchen, wo ich meine Gelenke und Muskeln mit Pilates verwöhne.
Erst ein paar Atemübungen – tief einatmen durch die Nase in die Seiten, sodass sich die Rippen weiten, und ausatmen durch den Mund, während ich den Bauchnabel einziehe. Wie der Wald riecht ! Die mit Tannin gewürzte Luft regt auch die Zellregeneration an, das ist pures Anti-Ageing.
Wenn wir unseren Körper mit diesen Naturkräften verwöhnen, steigern wir also unser Wohlgefühl. Wir bekommen dann auch tatsächlich feinere Antennen für Orte, die uns guttun.
Ich habe so in diesem Wald einen Kraftplatz gefunden, diesen wunderbaren bemoosten Stein. Ich setze mich im Langsitz drauf und drücke meine Arme durch, um mit dem Becken abzuheben.
Auf die Weise nutze ich die Kräfte der Natur, um mich selbst zu kräftigen, ganz besonders die Muskeln, die meinen Rumpf stabilisieren und so meine Wirbelsäule stützen. Clever, oder ?
Also, auf in den Wald, um die Lungen mit würziger Luft zu füllen und uns zu regenerieren, und in den Wildbach hinabgestiegen, um durch das köstliche Nass ein wohliges Gefühl tief unter der Haut auszulösen, das empfiehlt und wünscht Euch Eure „Fascianista“
Waltraud Leobacher
Text und Bilder: Mag. Waltraud Leobacher, August 2017
Das in den Faszien gebundene Wasser ist Leben. So bewegt wie der Wildbach in der Klamm soll auch unser Körper-Wasser sein, damit wir jugendlich, beweglich und anmutig durch das Leben gehen !